Joseph Haydn:
Klaviersonaten

Klaviersonaten in C-Dur Hob.XVI/50, in e-Moll Hob. XVI/34, in D-Dur Hob.XVI/37 sowie in
Es-Dur Hob. XVI/52

Lotus Records (LR 9517CD)

 

 

Allegro con brio aus der Sonate D-Dur Hob. XVI /37


Rezensionen:

Markus Schirmer zeigt, was eine Haydn-Sonate in Wirklichkeit ist – ein vollendetes Kunstwerk von markanter Gestik in beispielhafter Koordination von Melodik, Rhythmik und Harmonik. Nur die größten Pianisten spielten Haydn: Vladimir Horowitz, Glenn Gould, Alfred Brendel, Rudolf Buchbinder – und Markus Schirmer schließt sich jetzt diesem erlauchten Kreis an.
Süddeutsche Zeitung (D)

Haydns Klaviersonaten rechnen darauf, daß jede Phrase verschieden nuanciert werden kann und jede Wiederholung, jede Variante eine neue, andere Farbe trägt. Genau so klingt es, wenn der begnadete junge Grazer Pianist Markus Schirmer sie spielt: Überraschung! Kanten, Stürme, Sprünge und keine Spur von klassizistischer Glätte!
Die Zeit (D)

Schirmer gelingt hier ein wirklich überzeugendes Plädoyer für Haydns Klaviermusik. Er ist der neue Hoffnungsträger der Pianistenszene Österreichs.
Neue Züricher Zeitung (CH)

Der österreichische Pianist spielt Haydn im genau passenden Dialekt: witzig und herzlich. Und damit modellhaft !
Tiroler Tageszeitung (A)

Schirmer schreibt nicht nur im Beiheft von den frischen Reizen und Überraschungen dieser Sonaten, sondern spielt sie auch mit einer pointenbewußten Vitalität, die einer Ehrenrettung gleichkommt.
Kleine Zeitung (A)

Seine spannende Erzählkunst, Sensibilität für Schattierungen und oft filigrane Valeurs, nuancierte Anschlagskultur und sprechende Phrasierung machen diese Sonaten zu individuellen Vergnügungen für aufgeweckte Ohren. Da glänzt einmal ein Pianist nicht selbst(gefällig), sondern leuchtet mit Feinsinn auch in die verborgenen Winkel oft verkannter Kompositionen, gerecht, zweckdienlich, aber immer eigenständig genau profiliert.
Salzburger Nachrichten (A)

Der junge Österreicher Markus Schirmer ist angetreten, Haydns Klaviersonaten den Sinfonien und Quartetten zur Seite zu stellen. Mit der Frische der Bewegung bläst er ganz gehörig den Staub von diesen Kleinodien und weiß sie ins rechte Licht zu rücken.
Musik und Theater (CH)

Natürlich verlangen die Sonaten genaues Zuhören, dann frappieren die koketten Täuschungen und der geistreiche Humor Haydns, dann beruhigt die stille Schönheit. Ein brillantes, jedoch keineswegs effekthaschendes Spiel.
Wirtschaftswoche (A)

Es ist faszinierend, zu hören, wie Schirmer hier jede Note spürbar gestaltet. Er verfügt blitzschnell über die Möglichkeit, in Phrasierung und Artikulation diese Musik mit Spannung aufzuladen, mit Humor und Nachdenklichkeit oder mit schier elektrisierender Klangkinetik. Das ist absolut faszinierendes, hochgradiges Haydn-Spiel.
MDR Mitteldeutscher Rundfunk (D)

Überlegene Gestaltung, die aus Hirn und Herz kommt.
Jugend Musiziert (A)

Ein vielversprechender neuer Haydn-Zyklus mit vielen Schattierungen auf einem Fazioli-Flügel blitzsauber realisiert, kündigt sich an.
Der Standard (A)

Haydns glitzernd-verspielte, unterschwellig melancholische C-Dur-Sonate taucht in einer Aufnahme mit Markus Schirmer auf, der nach einer vielbeachteten Schubert-Premiere zu einem Haydn-Projekt ausholt – und dies mit maßvoller Pranke, gewandt, geistig ungemein rege und mit gutem Gespür für tänzerische Elemente.
Österreichische Musikzeitschrift (A)

Jetzt liegt Schirmers zweite CD bei Lotus vor. Er spielt Sonaten von Joseph Haydn. So, wie man sie nicht alle Tage hören kann. Und ich wette, jetzt hat sich manch ein Klassikfreund in diesen letzten Minuten gefragt: Ja, darf der das denn ? Darf der denn so unverschämt überpointieren, so romantisch zart nuancieren, so lisztartig dreinhämmern und davonrauschen, so subjektive agogische Akzente setzen, so prunkend schwelgen und triumphierend musizieren ? Und da will ich auch gleich zurückfragen: Wo steht denn bittesehr geschrieben, daß man Haydns Musik nicht musizieren darf ? Ich zitiere als Gewährsmann den jungen Pianisten selbst, der mehr kann, als nur fingertechnisch perfekte Läufe und Arpeggien absolvieren, der eine Anschlagsvielfalt einzusetzen weiß, die ihresgleichen sucht, und der sich außerdem noch kluge, aber klar verständliche Gedanken über die Werke macht, die er spielt: Man könne Mozarts Sonaten mit denen Haydns nur schwer direkt vergleichen, sagt Markus Schirmer: „Mozart komponierte unglaublich logisch. Wir fühlen, was als Nächstes kommen müsse und schon tritt es auch so ein. Haydn aber spielt mit uns, er täuscht uns, wo er kann, mit einer ganzen Palette an herzerfrischenden Mitteln, er führt uns aber auch an der Hand, wenn wir in uns gehen und still werden sollen.“ Dieser junge Grazer Pianist, der so temperamentvoll zu phrasieren weiß und so unglaublich viele und feine Anschlagsnuancen parat hat, spielt übrigens keineswegs auf einem historischen Instrument, wie man manchmal zwischendurch meinen möchte, sondern auf einem modernen Flügel. Allerdings nicht auf dem üblichen, kühlen Steinway, sondern auf einem besonders volltönenden, warmen, klangprächtigen italienischen Fazioli-Flügel. Ich habe absichtsvoll eine komplette und eine konventionelle Sonate zum Exemplum ausgewählt, weil sich gerade im Umgang mit dem, was wir für „Konvention“ halten, die wahre Kunst des Pianisten bewährt: Sein Mut zur Pause, seine Genauigkeit, sein Temperament. Im übrigen höre jeder selbst…
Eleonore Büning, S2 Kultur (D)